Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 64

1889 - Berlin : Nicolai
— 64 — Seit der Kaiser') uns genommen, Hat wohl niemand je vernommen, Daß ein Fürst hier war' gekommen, Der die Räuber so erschrecket. — Tie Qnitzows spotten seiner Hand, Er war von Nürnberg ihnen Tand: „Faßt er vor unfern Schlössern Stand, „Wir woll'u zur Erde ihu strecken! „Vor tausend sind wir ohn' Gefahr; „Und regnet's Fürsten noch ein Jahr, „Wir achten kaum sie wie ein Haar, „Ja selbst mit Riesen und Recken! „Sie mögen reiten und rücken „Mit Schleudern, Tartscheu und Stücken, „Wir woll'n nach Hause sie schicken, „Daß zwei je schleppen den dritten!" Der Fürst wollt' fechten ohne Schwert Und gab den Qnitzows Panzer wie Pferds, Doch war vor ihnen er nnbewehrt, Daß arg die Lande da litten. — Die Qnitzows waren von tollem Mut; Sie sprachen: „Gilt's Hand oder Hut, „Es bleiben die Schlösser doch unser Gut, „Er soll uns nicht verjagen!" Des wurde den Fürsten es endlich leid. Mit Rittern und Mannen sie waren bereit; In Treuen zum Kampfe sie gaben den Eid Mit Freunden einander und Magens. Da wurde die Rüstung nicht länger verwahrt; Die Edlen, die Fürsten von hoher Art, Hinaus sie zogen auf Heeresfahrt, Sie wollten zusammen nun streiten. Der Bischof von Magdeburg kam zuhand, — Von Schwarzbnrg Günther ist er genannt — Zu P laue das Schloß er heftig berannt' Mit Macht von allen Seit«:. ') Karl Iv., unter dem die Mark Ruhe und Frieden hatte. 2) Anspielung auf den Vergleich des Burggrafen mit den Rittern zu Berlin im April 1413; Riedel, Geschichte zc. Ii., S. 128. 3) Verwandten.

2. Griechische und römische Geschichte - S. 40

1892 - Berlin : Nicolai
40 3. Das Ägyptische unter den Ptolomäern. Kleine Reiche entstauben in Kleinasien. (Armenien, Poutus, Kappabocien, Bithynien, Pergamon). Ende des Demosthenes. In Griecheulanb weckte die Nachricht vom Tode Alexanbers die Hoffnung, vom makebouischen Joche Befreit Zu werden. Demosthenes kehrte aus der Verbannung zurück. Der makebonische Feldherr Antipater, welcher die Herrschaft der Makebonier in Griechenland aufrecht zu erhalten hatte, mußte sich in die Stadt Lamia einschließen. Aber er erhielt Verstärkung, toährenb die Griechen sich zu einer kräftigen Kriegführung nicht aufraffen konnten. Daher würden sie bei Krarnrnn ge-322 schlagen. Nun ging der Rest ihrer Unabhängigkeit verloren. Die Makebonier besetzten Athen; alle Bünbuisse mußten ausgelöst werben. Demosthenes rettete sich auf die Insel Kalauria (Argos). Als die Verfolger nahten, sog er das Gift ein, das er mit sich trug.

3. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 95

1879 - Berlin : Nicolai
95 sie verweigerten so lange die Huldigung, bis er alle ihre Privilegien bestätigt hätte. In Königsberg kam es sogar zu einer Empörung. Aber der Kurfürst ließ den Bürgermeister Rhode ergreifen und auf die Festung Peitz bringen, wo er nach sechzehnjähriger Gefangenschaft starb; den Oberst von Kalkstein, der nach Warschau gegangen war, um die Hülfe der Polen gegen ihn anzurufen, ließ er dort ergreifen und in Memel hinrichten. So große Unzufriedenheit das bei den Preußen auch erregte, der Kurfürst setzte seinen Willen bei ihnen durch, überzeugt, daß solche Maßregeln zum Wohle des Ganzen nöthig seien. So gründete er den brandenburgischen Staat. t Die Schlacht öei Jehröellin. Unter allen Staaten Europas war damals Frankreich der mächtigste. An der Spitze desselben stand Ludwig Xiv., ein ehrgeiziger und eroberungssüchtiger König, der um seines Ruhmes und seines Landes Vergrößerung willen vier blutige Kriege führte. Zuerst griff er die Spanier an, und als ihnen die Holländer so wirksam zu Hülfe kamen, daß er Frieden schließen mußte, war sein Zorn gegen diese so groß, daß er plötzlich mit überlegener Macht in ihr Land einfiel. Das kleine Volk der Holländer war ihm im Felde nicht gewachsen; es gerieth daher in große Noth, schaute sich aber lange vergebens nach Hülfe um. Da erschien Friedrich Wilhelm mit einem Heere; denn er hatte richtig erkannt, daß die Uebermacht Frankreichs auch Deutschland bedrohe. Zwar mußte er sich, weil er vom Kaiser nicht unterstützt wurde, zu einem Frieden verstehen. Als aber die Fortschritte der Franzosen das deutsche Reich immer mehr bedroheten, und der Kaiser ihnen deßhalb den Krieg erklärte, erschien auch Friedrich Wilhelm mit 20000 Mann, um sich mit den Feinden Frankreichs zu vereinen. Er lagerte in den Maingegenden; da aber gelangte die Nachricht zu ihm, daß die Schweden in die Mark Brandenburg eingefallen seien. Ludwig Xiv. hatte nämlich, um den Kurfürsten, seinen gefährlichsten Feind, vom Kriegsschauplätze zu entfernen, diese seine Verbündeten dazu bewogen. Die schwachen Truppenabtheilungen, welche in der Mark standen, waren ihnen nicht gewachsen. Zwar bewaffneten sich die über die Bedrückungen erzürnten Bauern und schaarten sich unter Fahnen zusammen, welche die Inschrift trugen: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten und Herrn mit unserm Blut!" Allein was vermochten sie gegen die schwedischen Heeres-

4. Einleitung zur Universal-Historie - S. 61

1738 - Berlin : Nicolai
Rom. Hist, von den Kaisern im ersten Secul o. 61 Weib von der Welt gewesen, die etc, Agrippi-4.. C, na genannt, seines Bruders Germania Tochter, hat i-m mit vergifteten Pilhen aus demwege ge- f 54. räumet. Was ist vom Heto zu merken ? Er war der schlimmste unter allen, und an Grausamkeit war niemand seines gleichen. Wie hiesteu seine Eltern ? Cneus Domitius Aenobarbus und Agrippi- na, welche bei Claudio viel galt. Was ist von seiner Verschwendung zu merken? 1. Er ließ die Maul-Esel mit güldenen Hufeisen be- schlagen. 2. Im Meer mit güldenen Netzen fischen; 3. Und zog kein Kleid zweimahl an den Leib. 4. Um ein geringes schenkte er flugs eine Tonne Gol- des weg. was ist von seiner Grausamkeit zu merken? 1. Seinen leiblichen Vater richtete er mit Gift hin. 2. Seine Mutter Agrippina hat er aufdas allerer- schrecklichste umgebracht. 3. Sem ?rllexcor Seneca muste sich die Art seines Todes selber erwehlen, da er sich denn alle Adern offnen lassen. 4. Er hat die Stadt Rom an allen Ecken lassen an- zünden, weil er gerne sehen wolte, wie es gelassen, da Troja gebrennet: 5 Hat er grausam mit den Christen gehauset, wel- 64« ches die erste von den io. grossen Verfolgungen 68. der Christen gewesen. Nb. Von diesen Verfol- gungen siehe ein mehrers unten zu Ende des vier- ten Seculi- was

5. Nicolaisches Realienbuch - S. 289

1906 - Berlin : Nicolai
289 sortier sind mit einer Luftblase als Flugvorrichtung versehen. Die große Menge des Blutenstaubes hat bei Unkundigen den Glauben au Schwefelregeu entstehen lassen. Die tveiblichen Blüten bilden rötliche Zäpfchen au der Spitze der Haupttriebe (Maiwuchs). An der Spindel des Zäpfchens stehen Schuppen, welche die beiden nackten Samen be- decken. Nach der Wind- bestäubung im Mai schließen sich die Schuppen, und der Zapfen wächst allmählich bis zum Ok- tober des nächsten Jahres zum fruchtreifen Kienapfel heran. Dieser öffnet die verholzten Schuppen aber erst im nächsten Frühjahr und streut die mit einem Flugsaume versehenen Sa- men ans. Von der Be- stäubung bo zur Aussaat a Staubgefäßkätzchen der Kiefer an dem hindurchgewachsenen Sciteu- vergehen demnach 2 volle triebe (c), b Nadeln. Jahre. 3. Nutzen und Forstpflege. Die Kiefer sondert reichlich Harz ab. Dieses dient ihr zum Verschließen von Wunden. Der Harzreichtum verleiht dem Holze bedeutende Heizkraft und große Dauerhaftigkeit (Brenn- und Bau- holz). Aus dem Harze wird Terpentinöl, Kolophonium und Pech gewonnen. Wegen ihres großen Nutzens wird die Kiefer in ausgedehnten Forsten gepflegt. Ein Teil des Waldes wird abgeholzt und sofort wieder mit jungen Bäumchen bepflanzt (Schonung). Die Kiefer hat viele Feinde unter den Insekten. Der gefährlichste ist der Kiefernspinner. Da seine Raupen im Moose überwintern und sich erst im nächsten Jahre auf den Bäumen verpuppen, schützt man diese durch einen Teerring. 4. Verwandte. Die Fichte (Weihnachtsbaum) ist der Nadelbaum der Gebirgsgegenden. Eine Pfahlwurzel fehlt, da sie aus dem felsigen Boden keinen Platz zur Entwicklung hat. Die Nadeln stehen einzeln rings um den Zweig. Die Edeltanne. Die Nadeln stehen kammartig am Zweige und haben unten 2 weiße Längsstreifen. Die Weymouthskiefer. Die Nadeln sitzen zu 5 zusammen in einer Scheide. Lärche, Wacholderbaum, Eibe. * Die Salweide. 1. Das Kätzchen. Die Salweide ist ein zweihäusiger Kätzchenträger. Auf einer Pflanze findet man nur Kätzchen mit männlichen oder Staubgefäß- Ecken, auf einer andern nur Kätzchen mit weiblichen oder Stempelblüten. Realienbnch. in

6. Nicolaisches Realienbuch - S. 306

1906 - Berlin : Nicolai
306 zeigt Zwar wie beim Menschen 32 Zähne; doch sind die Eckzähne größer und erinnern an die der Raubtiere. Der Unterkiefer springt besonders im Alter vor. Dadurch entsteht ein kleinerer Gesichtswinkel, als ihn der Mensch hat. Menschen- ähnlich erscheinen auch der Rumpf und die Gliedmaßen. Die Arme sind aber bedeutend länger, die -Beine bedeutend kürzer und schwächer. Am menschen- ähnlichsten ist die Hand des Affen. Eine unüberbrückbare Kluft zwischen Affen und Menschen schaffen die Vernunft und die Lautsprache des Menschen. 2. Sein Leben auf den Bäumen. Der Schimpanse ist ein Bewohner der Urwälder Mittel- und Westafrikas. Er lebt ständig auf Bäumen; denn dort findet er Früchte und saftige Blätter als Nahrung und zugleich Schutz gegen Raubtiere. Er springt und klettert mit größter Gewandtheit. Sein ganzer Körper ist aber auch für das Baumleben eingerichtet. Mit den langen Armen kann er weit greifen. Die langen Finger umklammern den Ast, und mit Hilfe der starken Armmuskeln zieht er den Körper leicht heran. Auch die Füße stehen im Dienste seiner Kletterkunst. Es sind Greiffüße mit Zehen, denen die große Zehe ebenso gegenüber gestellt werden kann wie der Daumen den Fingern. Wenn sich der Schimpanse mit den Greiffüßen festklammert» hat er die Hände zum Abpflücken und Verzehren der Früchte frei. Selbst die nach vorn gebeugte Haltung des Körpers und der vortretende Leib sind ihm von Vorteil. Er bekommt dadurch das Übergewicht uach vorn, so daß er sich bei einem Fall stets wieder festklammern kann. Sein Gang auf dem Erdboden ist unbeholfen, da die nackten Fußsohlen etwas nach innen gestellt sind. — Die Schimpansen -Familie baut sich Zwischen den Ästen ein Nest ans Zweigen und Blättern. Es gewährt den Tieren in Verbindung mit dein schwarzen Haarkleide den nötigen Schutz gegen Nachtkühle und Regen. 3. Seine Verwandten. Zu den menschenähnlichen Affen gehören noch der Gorilla und der Orang-Utan. Der Gorilla ist der größte und stärkste Affe; er lebt in den Urwäldern Westafrikas. Der Orang-Utan (Waldmensch) hat seine Heimat in Borneo und Sumatra. * Ter Hund. 1. Seine Stellung zum Menschen. Der Hund ist von jeher der treue Freund und Kamerad des Menschen gewesen. Auf den ältesten Bauwerken der Ägypter und Assyrer findet man Hunde als Begleiter des Menschen abgebildet. Zu dieser Kameradschaft befähigen ihn seine hervorragenden Eigenschaften. Er ist treu, wachsam und besitzt ein feines Gehör. Darum ist er der Wächter für Haus und Hof und für die Herden bei Tag und Nacht. Sein scharfer Geruch und seine Klugheit machen ihn zum unentbehrlichen Jagdgehilfen, der das Wild ausspürt, die Fährte verfolgt und seinem Herrn das erlegte Klein- wild bringt. Er ist ferner sanft, gutmütig, den Familienmitgliedern unbedingt ergeben und eignet sich darum als Wohuungsgenosse des Menschen mehr als jedes andere Tier. Der Hund wird aber auch ein Opfer vieler Krank- heiten, die auf den Menschen übertragen werden können. Besonders gefährlich sind Tollwut und Bandwurmkrankheit. Kinder sollen deshalb vorsichtig mit Hunden verkehren, sich vor allen Dingen nicht belecken lassen.

7. Nicolaisches Realienbuch - S. 308

1906 - Berlin : Nicolai
308 Eckzähne an und haben 1 scharfen Höcker; sie dienen zum Zerstückeln der Beute. Der Reißzahn hat 2 scharfe Höcker und eignet sich zum Zerreißen und Zer- schneiden der Fleischstücke im Maule. Die weitere Zerkleinerung der Nahrung besorgen die slachhöckerigen Mahlzähne. Je mehr ein Raubtier bloße Fleisch- nahrung zu sich nimmt wie die Katzenarten, um so mehr ist der Reißzahn ent- wickelt, die Mahlzähne treten zurück. Ernährt sich das Raubtier auch von pflanzlicher Kost wie Bär und Dachs, so sind die Mahlzähne mehr ausgebildet. Die Hunde nehmen eine Zwischenstellnng zwischen Katzen und Bären ein. * Der Fuchs. 1. Der jagende Fuchs. Als Jagdbente dienen ihm alle kleinen Tiere in Wald und Feld: Mäuse, Kaninchen, Hasen, Eichhörnchen, Rebhühner, Wild- enten, Singvögel und Insekten. Seine Beutetiere sind vorsichtig und schnell, und nur durch List kann er sie erhaschen. Die Spur des Wildes findet er leicht infolge seines scharfen Geruchs. Unhörbar schleicht er sich an den äsenden Hasen heran. Seine Beine sind niedriger, sein Leib ist geschmeidiger als der des Hundes; er kann sich eng an den Boden anschmiegen. Listig benutzt er- den Gegenwind, damit der Hase ihn nicht riecht. Das graurote Fell hebt sich wenig von der Farbe frischer Ackererde ab, schützt ihn also vor Entdeckung. Mit einem kühnen Sprunge faßt er den Hasen und tötet ihn mit wenigen Bissen seiner spitzen, gekrümmten Eckzähne. Dann schleppt er die Bente nach der Höhle und hält mit seiner Familie die Räubermahlzeit. (Raubtiergebiß S. 307.) 2. Der gejagte Fuchs. Für den Landmann ist der Fuchs die Feldkatze, die viele schädliche Feldmäuse, Hamster und schädliches Kleinwild vertilgt. Nur bei strenger Kälte holt er sich als Lohn eine Gans, ein Huhn oder eine Taube vom Bauernhöfe. Vom Landmann hat er also wenig zu fürchten, desto mehr aber vom Jäger. Dieser verfolgt ihn als einen Wilddieb und als Besitzer eines kostbaren Pelzes. Da bedarf Meister Reineke all seiner viel gerühmten List und Verschlagenheit. Nur selten gerät er in eine Falle. Droht Gefahr, so verläßt er seinen Bau nur in dunkler Nacht. Er kann trotzdem gut sehen, da sein schiesgestelltcs Auge mit der schlitzartigen Pupille dem Katzenauge gleicht (S. 309). Auf dem Heimwege verdeckt er seine Führte den spürenden Jagdhunden, indem er im Kreise läuft, plötzliche Seitensprünge macht und die Spur mit dem buschigen Schwänze verwischt. Der Fuchsbau liegt unter den Wurzeln eines großen Baumes. Mit den kräftigen Vorderkrallen hat er die Höhle selber gescharrt. Seine Burg hat mehrere Notausgänge, damit er dem verfolgenden Teckel entweichen kann. Der Menschenlist erliegt der Verschlagene aber doch einmal, und selten stirbt der Räuber eines natürlichen Todes. 3. Seine Verwandten. Der Fuchs gehört zur Familie der Hunde, zu der auch Wölfe und Schakale gehören. Sie alle bilden eine Gruppe der Raubtiere, deren gemeinsames Kennzeichen das Raubtiergebiß ist. Die Hunde sind Zehengänger. Die Mittelfußknochen sind also aufgerichtet. Die Zehen werden durch nicht einziehbare Krallen geschützt.

8. Nicolaisches Realienbuch - S. 310

1906 - Berlin : Nicolai
310 Zurück, wirb die umere angezogen, so treten sie hervor. Durch ihre Waffen werden die katzenartigen Raubtiere die gefährlichsten Feinde der übrigen Tiere, und selbst der Mensch fällt den größeren Katzen zum Opfer. In Afrika leben Löwe und Leopard, in Asien Tiger und Panter, in Amerika Jaguar und Puma. Die größten Katzen Europas sind Luchs und Wildkatze. * Der braune Bär. 1. Der Bär als Sohlengänger. Der Bär tritt mit dem ganzen Fuße auf. Fußwurzel- und Mittelfußkuochen stehen also wagerecht. Dadurch ge- winnt der Bür eine sichere Unterstiitzungsfläche beim Ausrichten auf den Hinter- beinen. Diese Stellung ist seine Kampfstellung; denn die Vordertatzen sind bei seiner großen Stärke seine Hauptwaffen. Mit einem Tatzenhiebe zerschlägt er einem Rinde oder Pferde das Kreuz. Er umarmt auch seinen Gegner und zerbricht ihm die Rippen. Die handförmigen Vorder- und Hintertatzen be- fähigen den Bären ferner zum geschickten Klettern, wobei ihm die sichelförmigen Krallen gute Dienste leisten. Der Sohlengang hat auch einen Nachteil; er ist bedeutend schwerfälliger als der Zehengang der übrigen Raubtiere. 2. Der Bär als Allesfresser. Der Bär hat ein Raubtiergebiß (S. 307) und nährt sich darum zum Teil von anderen Tieren. Wegen seines schwer- fälligen Laufes vermag er aber flüchtige Tiere, wie Hirsche, Rehe und Gemsen, nicht einzuholen, trotzdem er immerhin viel schneller läuft als ein Mensch. Auch das Beschleichen der Bentetiere wird häufig erfolglos sein, da ihn seine Größe zu auffällig macht. So ist er auf weidende Tiere angewiesen, die er Plötzlich überraschen kaun. Die Fleischuahrung reicht also für seinen großen Körper nicht aus, und er muß für Ersatz sorgen. Darauf deutet auch sein Gebiß hin. Die Lücken- und Reißzähne sind nicht so scharfhöckerig wie bei den Katzen und Hunden, die Mahlzähne dagegen sind wohl ausgebildet. Er vermag also auch pflanzliche Kost gut zu zermahlen und frißt darum Obst, Eicheln, Bucheckern, Wurzeln und Getreideähren. Auch Fische und Krebse versteht er zu fangen, und seine Kletterkunst verschafft ihm manch leckeres Mahl aus dem Honigvorrat wilder Bienen. Bei seinem reich besetzten Tisch setzt er im Sommer viel Fett an (bis 100 kg). Dieses dient ihm während der Hungerzeit, im Winter, als Vorratsstoff. Er hält in Höhlen einen Winterschlaf (Fledermaus S.-312). 3. Die Heimat des braunen Bären und seiner Verwandten. Der braune Bär war früher über ganz Europa und den größten Teil Asiens ver- breitet. Er gehörte zur stolzesten Jagdbeute der alten Deutschen. Heute trifft mau ihn nur vereinzelt im Hochgebirge (Pyrenäen, Alpen, Karpathen, Balkan) und in den dichten Wäldern Rußlands und Finnlands. In Nordamerika lebt sein gefährlichster Verwandter, der graue oder Grislybär. Bemerkenswert durch seine weiße Schutzfarbe ist der Eisbär, der auf dem nördlichen Polareis wohnt und sich von Robben und Fischen nährt. * Der Seehund. 1. Der Seehund als Wasserraubtier. Er nährt sich von Fischen. Sein Jagdgebiet sind das Nördliche Eismeer sowie die nördlichen Teile des Atlantischen

9. Nicolaisches Realienbuch - S. 314

1906 - Berlin : Nicolai
314 gewandt. Von Vorteil ist ihm dabei die walzenförmige Gestaltd und as kurz- haarige, sammetartige Fell. Durch die vielen Hügel und durch Bloßlegen der Wurzeln richtet der Maulwurf manchen Schaden an. Er vertilgt aber so viele schädliche Insekten, daß sein Nutzen den Schaden überwiegt. Im Winter geht er in tiefere, wärmere Erdschichten, hält aber keinen Winterschlaf. 2, Seine Grabwcrkzeuge sind die Vorderbeine und der Kopf. Die Vorderbeine haben schauselartige Grabfüße mit fünf Zehen, die durch Häute verbunden sind. Ver- breitert wird die Schaufel durch einen sichelartigen Knochen auf der Daumenseite, hart und schars ge- macht durch breite Krallen. Den Stiel der Schaufel bilden die kurzen und starken Knochen des Unter- und Oberarms. Die Grabbeine sind seit- wärts gestellt und kehren diehandsiächen nach hinten. Die Erde kann also leicht nach hinten gescharrt wer- den. Hat sich ge- nügeno Erde ange- Der Maulwurf auf der Jagd. häuft, so gräbt der Maulwurf einen Gang nach oben und schiebt sie mit dem Kopse an die Ober- fläche (Maulwurfshügel). Die Grabfüße haben die Hauptarbeit in harter Erde. In sandigem Boden wühlt sich der Maulwurf mit dem Kopfe vor- wärts. Dabei kommen ihm dessen kegelförmige Gestalt und der Rüssel sehr zu statten. Ohrmuscheln wären hinderlich; sie fehlen darum. Die Ohröffnungen sind ebenso wie die perlartigen Augen unter den Haaren des Pelzes verborgen. — Verwandte: Zur Ordnung der Insektenfresser gehören noch die Spitzmäuse und die mit Stacheln bewehrten Igel. Beide Arten haben wie der Maulwurf ein raubtierähnliches, fpitzhöckeriges Gebiß. * Das Eichhörnchen. 1. Von seinem Baumleben. Wie der Affe findet das Eichhörnchen auf den Bäumen Nahrung und Schutz. Es ist darum ein äußerst tüchtiger Kletter- künstler und gewandter Springer. Am Stamme und aus den Ästen bewegt es sich wie auf dem Boden schnell und sicher fort. Dabei hakt es sich mit den scharfen, gekrümmten Krallen ein. Zweige und dünnere Äste vermag es mit den Füßen wie mit einer Hand zu umklammern; denn die fünf Zehen sind bis

10. Nicolaisches Realienbuch - S. 316

1906 - Berlin : Nicolai
säulenartigen Beinen getragen und ist mit einer dicken, faltigen Haut bedeckt, die nur mit spärlichen Borstenhaaren besetzt ist. 2. Der Elefant als Bewohner des tropischen Urwaldes. Der afrikanische Elefant sowohl wie der indische hausen in den großen Urwäldern ihrer Heimat. Das für viele Tiere undurchdringliche Dickicht bricht er durch die unwiderstehliche Kraft seines Körpers auseinander, das Gestrüpp stampft er mit den gewaltigen Beinen nieder. Die Füße wirken dabei wie eine Ramme; denn die Zehen (vorn 5, hinten 4) sind in einer dicken, schwieligen Sohle ein- gebettet, die nur die kleinen Hufe freiläßt. Die dicke Haut wird bei der Hitze der Tropen leicht rissig, so daß der Elefant viel von Insekten zu leiden hat. Er badet deshalb gern oder überschüttet seinen Körper mit Sand, den er mit dem Rüssel aufnimmt. 3. Der Elefant als Pflanzenfresser. Der riesige Körper hat sehr viel Nahrung nötig. Seine Größe und der Rüssel verschaffen ihm aber auch eine doppelte Nahrungsquelle, die Pflanzen auf der Erde und die Blätter an den Bäumen. Mit dem fingerartigen Fortsätze des Rüssels reißt der Elefant große Grasbüschel aus, oder saßt starke Äste, knickt sie über den Stoßzähnen und führt sie zum Maule. Das Zermalmen der Pflanzen besorgen mächtige Backen- zähne. Er hat auf jeder Seite, oben und unten nur 1 Backenzahn, der aber dafür bis 40 cm lang und 10 cm breit wird. Der Backenzahn ist aus mehreren Platten zusammengesetzt. An Stelle eines abgenutzten Zahnes rückt von hinten ein Ersatzzahn vor. — Die Stoßzähne liefern das geschätzte Elfen- bein; sie werden über 50 kg schwer. Des Elfenbeins wegen ist der afrikanische Elefant beinahe ausgerottet. Sehr viel Elfenbein kommt auch aus Sibirien. Es stammt von den im Eise erhalten gebliebenen Resten des Mammuts, eines vorweltlichen Verwandten des Elefanten. 4. Der Elefant als kluges Tier. Er lebt in Herden zusammen, die von einen: alten, erfahrenen Tiere angeführt werden. Bevor die Herde ins Bad geht oder einen Weideplatz betritt, beobachtet der Führer vorsichtig die Umgebung. Dabei leisten ihm ein feines Gehör und ein scharfer Geruch gute Dienste. Die großen Ohren dienen als Schallfänger, der lange Rüssel als eine empfindliche Nase. Kommt ein Tier von der Herde ab, so wird es in keiner anderen Herde aufgenommen. Es lebt als Einsiedler und wird dann sehr bösartig. Die Inder machen sich die Klugheit und Stärke des Elefanten zu nutze. Sie zähmen ihn und verwenden ihn auf der Tigerjagd oder als Haustier zum Fortschaffen schwerer Lasten. Im Altertum wurden die Elefanten auch im Kriege benutzt. * Das Pferd. 1. Das Pferd als Reittier. Zum Reittier befähigen das Pferd seine Stärke, Schnelligkeit und Klugheit. Die Wirbelsäule ist vom 3. Jahre an fest genug, den Reiter zu tragen. Starke Beinknochen geben der Wirbelsäule die nötige Stütze. Mit der Stärke verbindet das Pferd große Schnelligkeit. Ein Rennpferd legt in 1 Minute nahezu 1 km zurück. Die Schnelligkeit ist eine Folge der Beiulänge. Der Oberschenkel' ist zwar im Rumpf verborgen, dafür
   bis 10 von 233 weiter»  »»
233 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 233 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 30
1 0
2 1
3 0
4 0
5 1
6 0
7 16
8 0
9 0
10 3
11 0
12 0
13 0
14 1
15 4
16 158
17 0
18 0
19 37
20 1
21 0
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 180
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 1
37 5
38 0
39 3
40 0
41 1
42 0
43 5
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 9
12 7
13 0
14 1
15 0
16 127
17 7
18 0
19 1
20 0
21 14
22 3
23 1
24 27
25 0
26 0
27 0
28 15
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 1
39 0
40 0
41 0
42 129
43 0
44 0
45 1
46 0
47 3
48 4
49 0
50 0
51 0
52 2
53 1
54 2
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 4
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 2
76 3
77 13
78 0
79 13
80 0
81 3
82 18
83 0
84 182
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 0
92 14
93 0
94 5
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 61
1 104
2 61
3 111
4 78
5 128
6 55
7 209
8 102
9 183
10 207
11 80
12 111
13 41
14 31
15 44
16 86
17 47
18 397
19 323
20 10
21 120
22 51
23 18
24 158
25 106
26 176
27 54
28 228
29 74
30 138
31 66
32 95
33 765
34 83
35 131
36 22
37 37
38 22
39 171
40 185
41 87
42 93
43 119
44 264
45 22
46 233
47 42
48 112
49 50
50 79
51 50
52 186
53 17
54 195
55 154
56 88
57 76
58 130
59 556
60 78
61 192
62 152
63 56
64 108
65 240
66 47
67 162
68 51
69 120
70 13
71 222
72 109
73 52
74 65
75 202
76 23
77 177
78 112
79 81
80 295
81 576
82 33
83 87
84 233
85 87
86 58
87 42
88 81
89 40
90 26
91 191
92 189
93 26
94 21
95 39
96 19
97 178
98 52
99 145
100 406
101 83
102 86
103 149
104 37
105 40
106 79
107 79
108 29
109 57
110 41
111 75
112 132
113 62
114 66
115 23
116 53
117 37
118 72
119 79
120 67
121 235
122 110
123 57
124 358
125 48
126 80
127 220
128 69
129 68
130 45
131 304
132 155
133 193
134 45
135 46
136 323
137 103
138 15
139 44
140 135
141 67
142 187
143 123
144 93
145 254
146 52
147 48
148 146
149 30
150 101
151 248
152 187
153 30
154 66
155 248
156 267
157 239
158 129
159 61
160 53
161 106
162 33
163 47
164 55
165 242
166 268
167 41
168 37
169 56
170 72
171 273
172 52
173 224
174 99
175 384
176 126
177 525
178 14
179 266
180 54
181 57
182 316
183 450
184 47
185 20
186 28
187 114
188 201
189 97
190 66
191 138
192 166
193 65
194 102
195 106
196 70
197 96
198 132
199 226